Studio Néau

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OLAF KARNIK
Die Film- und Library-Musik von Piero Umiliani
- von “Mah-Na, Mah-Na” bis “Synthi Time”

22.09.2022 18.00

Bis vor Kurzem dürfte Piero Umiliani nur jenen ein Begriff gewesen sein, die sich für Filmmusik und italienischen Jazz aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessieren. Dabei müsste der 2001 verstorbene, florentinische Komponist, Musiker und Produzent eigentlich weltberühmt sein – verantwortet er mit dem aus der Muppets’ Show bekannten, kindgerechten Jazz-Schlager „Mah-Na, Mah-Na“ doch einen globalen Hit mit uneingeschränktem Haltbarkeitsdatum. Seit ein paar Jahren wird Umilianis umfangreiches und enorm vielschichtiges Werk, das sich vor allem auf Soundtracks und Library-Produktionen verteilt, wiederveröffentlicht – und gewährt Einblick in eine über drei Jahrzehnte andauernde kreative Hochphase. Ob in Zusammenarbeit mit Jazz-Künstlern wie Helen Merrill oder Chet Baker, ob bei Soundtracks für Thriller, Abenteuerfilme und Soft Pornos oder im Einsatz von Synthesizern, Tonband oder Rhythmusmaschinen, ob als Jazz-Arrangeur oder als Vorreiter von World Music und Ambient – Umilianis Produktionen aus dem eigenen Sound Work Shop-Studio in Rom bestechen durch Ideenreichtum und Raffinesse, eine virtuose Beherrschung aller erdenklichen Stile und musikalischen Parameter und eine Lust an Experiment und Klangforschung. Piero Umiliani, dessen Oeuvre in puncto Abwechslungsreichtum nur von seinem Landsmann Ennio Morricone übertroffen wird, war ein musikalischer Abenteurer, den es zu entdecken gilt.