Studio Néau

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OLAF KARNIK
Sound-Effekte: Echo und Hall

28.04.2022 18.00

Soundeffekte wie Echo und Hall haben den Klang populärer Musik maßgeblich geprägt. Rock’n’Roll, Northern Soul, Surf Instrumentals, Psychedelia und Krautrock, kosmische Discomusik und Space Jazz, Phil Spectors Teenage-Dramen, Exotica, alte Horror- und Science Fiction-Soundtracks, nicht zuletzt Dub in all seinen Spielarten wären ohne Echo und Hall gar nicht denkbar. Eng an die Entwicklung
moderner Aufnahmetechniken im Tonstudio geknüpft, fungierten die Soundeffekte nicht einfach als Gimmick oder akustisches Ornament (das auch!), sondern als Mittel zur Kreation elaborierter Klangsprachen mit je unterschiedlicher Funktion. Ob als Soundscape oder Mindscape, als Natur-Simulation oder sonische Architektur, als verräumlichendes oder zeitverzögerndes Verfahren, als
dramatische Psycho-Akustik oder zur Heraufbeschwörung eines kulturellen Gedächtnisses – die Kodierungen von Echo und Hall in der populären Musik sind vielfältig. Zur Entzifferung trägt Michael E.Veal, Ethnomusik-Wissenschaftler und Autor von „Dub: Soundscapes & Shattered Songs in Jamaican Reggae“, bei.